Borreliose: viele Fehldiagnosen


Kurze Antibiotika-Gabe ausreichend
Borreliose: viele Fehldiagnosen

Wer an chronischen Beschwerden leidet, sucht nach Antworten. Häufig wird dann eine chronische Borreliose-Infektion als Erklärung herangezogen. Zu Unrecht?

Die Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Europa. Innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Zeckenstich können grippeähnliche Symptome, Muskel‐ und Gelenkschmerzen auftreten. Breiten sich die Erreger im Körper weiter aus, drohen sie das Nervensystem zu befallen. Dann spricht man von einer Neuro-Borreliose. Charakteristisch dafür sind nächtliche, brennende Schmerzen, die häufig gürtelförmig verteilt sind und kaum auf herkömmliche Schmerzmittel ansprechen.

Test nicht ausreichend geprüft

Leiden Menschen unter chronischen Beschwerden unklarer Ursache, etwa Erschöpfung, Konzentrationsstörungen oder wandernde Gelenk‐ oder Muskelschmerzen, suchen sie nach Antworten. Häufig wird dann von Ärzten die Neuro-Borreliose als Erklärung herangezogen – ohne sichere Beweise für eine Borreliose-Infektion. Denn die vermeintliche Borreliose wird oft mit einem Lymphozyten‐Transformationstest abgesichert. Dieser sei jedoch gar nicht ausreichend geprüft, erläutert Prof. Sebastian Rauer, leitender Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg. „Der Lymphozyten‐Transformationstest (LTT) kann zum Beispiel auch anschlagen, wenn Patienten nie mit dem Erreger Kontakt hatten“, berichtet der Neuro-Borreliose‐ Spezialist.

Neuro-Borreliose nicht als Ersatzdiagnose heranziehen

Die Folge der unsicheren Diagnostik: Viele gesunde Patienten erhalten grundlos über Monate hinweg Antibiotika, um eine vermeintliche chronische Borreliose zu bekämpfen. Von einer Langzeittherapie mit Antibiotikabehandlung rät der Borreliose-Spezialist jedoch ausdrücklich ab. „Die Übertherapie setzt die Patienten einem unnötigen Risiko aus. Wenn die Antibiotika nach zwei bis drei Wochen nicht anschlagen, bringen auch weitere Wochen oder gar Monate nichts“, stellt Rauer klar. Bleiben Beschwerden länger bestehen, sollte dies als Hinweis gelten, dass eine andere Erkrankung oder Störung hinter den Beschwerden steckt, rät Rauer.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie

Partnerapotheke

St. Georgs-Apotheke
Querstr. 8
90530 Wendelstein

zur Homepage

News

Training bessert Atemnot
Training bessert Atemnot

Long-COVID mit Folgen

Long-COVID-Patient*innen sind häufig schnell aus der Puste. Gegen ihre Kurzatmigkeit kann ein spezielles Training der Atemmuskulatur helfen.   mehr

Wie Hunde kranken Menschen helfen
Wie Hunde kranken Menschen helfen

Doktor Bello

Hunde gehören nicht nur zu den besten Freunden der Menschen. Die Vierbeiner gewinnen auch als medizinische Helfer immer mehr an Bedeutung: Sie führen Blinde über die Straße, erschnüffeln Unterzucker und beruhigen in Stresssituationen.   mehr

Beere schützt die Frauenblase
Beere schützt die Frauenblase

Immer wieder Harnwegsinfekte?

Cranberrys können Frauen vor Harnwegsinfektionen schützen. Allerdings profitiert nicht Jede davon, wie eine aktuelle Analyse zeigt. Dafür scheinen die kleinen Beeren auch bei Kindern protektiv zu wirken.   mehr

Schmerzmittel im Freizeitsport
Schmerzmittel im Freizeitsport

Risiken kaum bekannt

Die Einnahme von verschreibungsfreien Schmerzmitteln kann zu Überlastung und gefährlichen Spätfolgen führen. Doch kaum einer Sportler*in sind die Risiken bewusst.   mehr

WHO: So geht gesunde Ernährung
WHO: So geht gesunde Ernährung

Neue Richtlinien veröffentlicht

Acht Millionen – das ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die beeindruckende Anzahl an Todesfällen, die eine gesündere Ernährung jährlich verhindern könnte. Wie das gelingt, beschreibt die WHO in einer neuen Ernährungs-Richtlinie.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Alpha-Apotheke
Inhaber Maximilian Spitzbart
Telefon 09122/1 79 69
E-Mail info@alpha-apotheke-sc.de